Der Beginn der Reise… The start of the journey


Leidenschaft…

ein einzigartiger Antrieb sich immer wieder neu zu entdecken und Neues zu lernen. Generell ist es ja so, dass es sich bei der Kunst um einen Bereich handelt, indem man nie wirklich „fertig“ oder ausgelernt ist. Es gibt immer etwas Neues zu entdecken oder neu zu erfinden. Die Möglichkeiten sind letztendlich unendlich. Hinzu kommt meinerseits der nie endende Anspruch an sich selbst, immer wieder über sich selber hinauszuwachsen.

Bereits vor 10 Jahren war es mein Wunsch den Beruf des Tätowierens zu erlernen. Zu diesem Zeitpunkt entschied ich mich jedoch anders. 2012 absolvierte ich meinen Bachelor in Kunstpädagogik. So viel Potenzial der Studiengang auch bietet, so viel Risiko bringt er, meines Erachtens nach, an der Jobfront mit sich. Eine Festanstellung im Bereich der Kunstpädagogik ist extrem selten, wenn man diesen außerschulisch studiert hat. Also versuchte ich es auf dem freiberuflichen Weg. Eine Zeit lang funktionierte dies neben diversen Festanstellungen auch. Jedoch waren die finanziellen Mittel, auf welchen die freiberuflichen kunstpädagogischen Projekte meist basieren, irgendwann ausschöpft. Hierauf folgte eine Reihe andere Festanstellungen, jedoch nie in Bereichen die mich wirklich interessierten.

Mit den Jahren und den unterschiedlichen Berufserfahrungen lernt man sich immer besser kennen. Natürlich stehe ich hierbei immer noch am „Anfang“ aber dennoch merkte ich bald, dass ich mich über meinen Beruf definiere bzw. definieren möchte. Etwas, was für mich bisher nicht möglich war. Was für ein Balanceakt es ist zwischen Beruf und Leidenschaft. (Außer man ist einer der wenigen Glücklichen, die beiden miteinander vereinen können.) Sollte ich mich komplett in meine Freiberuflichkeit stürzen, hierfür Kunden akquirieren, in Werbung investieren, Ersparnisse riskieren, etc.? Das Risiko erschien mir immer zu hoch.

Daher versuchte ich erst den Spagat zwischen einer Festanstellung und einer freiberuflichen Tätigkeit zu stemmen. Aber was mir in diesen Situationen immer wieder in den Sinn kommst ist die Tatsache, zumindest meines Erachtens nach, dass man sein volles Potenzial nie erreichen kann, wenn man sich nicht zu 100% darauf konzentriert. Zwar genieße ich als kreative Person Abwechslung und Spannung in meinem Beruf, jedoch sehne ich mich auch nach finanzieller Sicherheit und langfristiger Stabilität. Als Ehefrau und Mutter zweier Kinder habe ich eine Verantwortung meiner Familie und mir gegenüber.

Ich bin einer dieser Menschen denen es am liebsten wäre, eigenständig zu arbeiten. Ich bin extrem ehrgeizig, gerne gut organisiert und strukturiert und leider auch manchmal extrem perfektionistisch veranlagt. Gerade deswegen finde ich den Beruf des Tätowierers so spannend. Jedes Tattoo ist ein Einzelstück, muss perfekt sitzen und ausgeführt werden.

Ich möchte den Beruf des/r Tattookünstlers/in nicht romantisieren. Er ist extrem anspruchsvoll und kann anstrengend sein. Er kann frustrierend und schwierig und schmerzhaft sein. Aber ich finde ihn faszinierend. Kreativ und herausfordernd. Lange habe ich mich mit der Theorie des Tätowierens auseinandergesetzt. Da ich mich weder zeitlich noch finanziell in der Position befinde eine Ausbildung zur Tätowiererin anzugehen oder ein einjähriges Praktikum auszuüben, entschied ich mich im Januar 2020 dazu, dies selber in die Hand zu nehmen und kaufte mir eine professionelle Tattooausrüstung, die ich mir durch meine ausführliche Recherche herausgesucht hatte. Ich begann auf Kunsthaut und Schweinehaut zu üben, wobei mich diese Übungen schnell frustrierten. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich mich bereits seit 20 Jahren mit dem Thema Kunst auseinandergesetzt. Durch mein Studium, mein Praktikum und viel Übung hatte ich bereits seit Jahren gezeichnet und gemalt, mich mit Farbenlehre und Perspektive auseinandergesetzt und viele Zeichnungen und Malereien angefertigt. Was keinesfalls heißen soll, dass ich fertig bin oder genug gelernt hätte. Und mir war die Tatsache mehr als bewusst, dass Welten zwischen dem Tätowieren von Haut und Zeichnen auf Papier liegen. Aber die künstlerischen Grundlagen waren da und ich konnte auf diesen aufbauen. Ich folge oftmals meinem Bauchgefühl. Daher entschied ich mich auf mein Gefühl zu hören. Die Kunsthaut konnte mir kein Feedback geben. Ein wunderschönes Bild zu kreieren ist auf falscher Haut ganz anders als auf echter Haut. Man bekommt keine Rückmeldung, kann gefühlt hundertmal über dieselbe Stelle tätowieren, ohne, dass die Haut zu sehr belastet wird. Echte Haut ist spannend. Sie ist immer unterschiedlich, immer wechselnd. Mal zarter, mal robuster und auch beeinflusst durch die Tagesform des Trägers.

Also entschied ich mich, nach reichlicher Recherche, praktischen Übungen auf Kunst- und Schweinehaut und Rücksprache mit einem Tätowierer, mich selber zu tätowieren. Da ich mir bereits professionelles Equipment besorgt hatte (Farbe, Tattoomaschine, Einwegnadeln, Einweghygieneartikel, etc.) war der Rest nur noch eine Frage nach der geeigneten Stelle, dem richtigen Motiv und, um ehrlich zuzugeben auch gesundem Respekt vor der Tatsache, mich selber zu tätowieren.

Diese Bilder und das Video sind ein kleiner Ausschnitt meiner allerersten Arbeit auf meinem linken Bein. Nach dem eigentlichen Prozess des Tätowierens, der auf jeden Fall schmerzhaft aber auch absolut faszinierend war, konnte ich mich nun mit meinem Wissen bezüglich der Wundheilung und Pflege beschäftigen. Ein großer Aspekt, der meines Erachtens fast „die halbe Miete“ eines guten Tattoos ausmacht. Natürlich geht es um die Person, die Hautstelle, Hygiene, die richtige Handhabung der Maschine und professionelle Farbe, sowie gefühlt noch 100 andere Dinge, ganz abgesehen von dem richtigen Design aber auch die richtige Wundheilung und Pflege (auch langfristig) ist entscheidend. Und etwas für das der Tätowierte, nach korrekter Instruktion, am Ende ganz alleine verantwortlich ist.

Nun poste ich endlich meinen ersten Beitrag. 33 Tattoos (nicht alle an mir) und 14 tätowierte Freunde später (alles Corona-konform) und ich bin mit voller Leidenschaft (neben Beruf und Familie) dabei. Natürlich stehe ich erst am Anfang meiner Reise und natürlich ist zu Hause zu üben nicht das Gleiche wie in einem Studio zu arbeiten. Aber ich habe eine tiefe Passion für diese Form der Kunst entwickelt und es ist mein Ziel hauptberuflich zu Tätowieren. Wünschenswerterweise in einem Studio aber sollte ich keins finden können, werde ich versuchen zu Hause in den eigenen (professionellen) Räumlichkeiten ein Nebengewerbe anzumelden, falls möglich. Zusätzlich zu meinem mittelfristigen Ziel habe ich ein langfristiges Ziel, und zwar eine zusätzliche Intensivausbildung im Bereich Permanent Make-Up zu absolvieren. Nicht nur, um dies in mein Repertoire mit aufzunehmen, sondern um mich später auf eine Herzensangelegenheit zu spezialisieren. Hier gibt es unterschiedlichste Möglichkeiten diesen starken Menschen die gegen Krebs gekämpft haben einen verlorenen Teil widerzugeben wie z.B. das Nachtätowieren von Areolen bei geheilten Brustkrebspatienten/tinnen oder Haarfolikel und Augenbrauentätowierung.

Ich hoffe es hat euch Freude bereitet diesen ersten Schritt einer langen Reise mit mir zu gehen. Drückt mir die Daumen und gebt mir gerne Feedback.

Neue Postings und Bilder folgen.

Passion…

a unique drive to constantly reinvent yourself and discover something new. In general, art is a field in which one is never „finished“ or fully trained. There is always something new to discover or invent. The possibilities are ultimately infinite. Furthermore there is the neverending aspiration to surpass myself time and time again.

Learning how to tattoo had been my wish for more than 10 years. But at that point in my life I decided to go in another direction. So in 2012 I finished my bachelor degree in art education. As much potential as this field of study has, in my opinion it also bears a lot of risks concerning the jobmarket. A permanent position in the the field of art education is extremely rare, if not studied to be practised in school. So I decided to practice it on a freelance basis. This worked for some time next to various „regular“ jobs. But eventually the financial funds, on which most of art educational projects are based on, were exhausted. Hereupon followed a range of other regular jobs, though never in areas which interested me.

With age and the diffenrent job experiences you get to know yourself better. Of course I am still at the „beginning“ but I soon noticed that I define myself by what I do or rather would do. Something that hadn’t been possible so far. What an act of balance it is when it comes to the difference between passion and job. (Unless you are one oft he lucky few who can combine both.) Should I throw myself into my freelance work, try to acquire customers, invest in adversisement, risk my savings, etc? That risk alwalys seemed too big for me.

So at first I tried to master the balancing act between my regular employment and my freelance work. But one thing that always comes to mind in these situations is the fact that, in my opinion, you can never reach your full potential as long as you don’t concentrate 100% on it. As a creative person I do enjoy change and suspense when it comes to my work but at the same time I long for financial dependability and lasting stability. As a wife and mother of two children I have a responsibility regarding my family and myself.

I am one of those people who would preferrably work independently. I am extremely ambitious, like to be well organized as well as structured and unfortunately am sometimes an extreme perfectionist. But that is exactly why I find the job of a tattoo artist so exciting. Every Tattoo is a unique piece, which has to be perfectly placed and executed.

I do not want to romanticize the job of a tattoo artist. It is extremely demanding and can be exhausting. It can be frustrating and hard and painful. But I find it fascinating. Creative and challenging.

I spent a long time engaging in the theory of tattooing. Since I am in no position, financially or time-wise, to approach an apprenticeship as an tattoo artist or to carry out a year long internship, I decided to take matters into my own hands and bought professional tattoo equipment, which I had picked out after extensive research. I started practicing on artificial- and pigskin, although this frustrated me quickly. By this time I had already grappeled my way through 20 years of art. During my bachelors degree, my practical course and hours of practicing I had already drawn and painted for many years and had worked my way through the theory of colour and perspective as well as customized many paintings and drawings. Which in no way should mean that I am finished or have learned enough. And I was quite aware oft he fact that tattooing skin is worlds apart from drawing something on paper. But the artistic essentials were there and I would be able to build upon those. I often follow my guts. So I decided to listen to my feeling. The artificial skin wasn’t able to give me any real feedback. Creating a beautiful picture on fake skin is miles apart from the real deal. You don’t get a response, you can tattoo over the same spot a hundred times without the skin being stresses too much. Reals skin is fascinating. It is always different, always yarying. Sometimes softer, sometimes tough and always affected by the form oft he day oft he person that you are tattooing.

So after more extensive research, practical application on artificial- and pigskin and consulting with a tattoo artist, I decided to tattoo myself. Since I already got my professional Equipment (color, tattoomachine, single use needles, single use hygiene products, etc.) the remainder was only a question of the right spot, the right design and, to be honest, a proper respect given the fact that I was about to tattoo myself.

These pictures and the Video are a small example of my very first work on my left leg. After the initial process of tattooing, which was definately painful but also absolutely fascinating, I now was finally able to attend to healing and tending of a finished tattoo. A major aspect which, in my opinion, counts for half the battle of a goof tattoo. Of course it also revolves around the person, the placement, hygiene, the proper handling of the tattoo machine and colour, as well as 100 other things, not to mention the right design but the healing and tending process (also in the long term) is crucial.

Today I am finally posting about my journey for the very first time. 33 Tattoos (not all on myself ) and 14 tattooed friends later (all Corona-compliant) and I am fully and passionately engaged in it (next to my job and familiy). Of course I am only staring my journey and of course practicing at home is not the same as working in a studio. But I have developed a deep passion for this strain of art and it is my goal to tattoo full time. Preferrably in a studio but if I can’t find one then I will try to carry on in my own business premises at home on a part time basis if possible. Additional to my intermediate goal I also have a long term ambition: undertaking a course in permanent makeup. Not only to take it into my repertoire but also to specialize in an area which is a matter oft he heart. In this area are various possibilities to give something back to people who fought cancer. For example re-tattoing the areolas for breast cancer survivors, or tattooing hair follicles or eyebrows.

I hope you enjoyed walking these first steps with me as part of a long journey ahead. Wish me luck and send me some feedback.

New postings and pictures will follow.

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